Flensburg (lip) – Live-Konzerte, Stadtfeste, Hochzeiten und andere Auftritte abgesagt: Die Corona-Krise hat Flensburgs äußerst lebendige Musikerszene
hart getroffen. So ging es auch Sarah Petersen-Adigüzel und Michael Kelmer-Schneider von „SIM-Special“. Aus der Not haben die beiden
eine Tugend gemacht und sich mit verschiedenen lokalen Musikern zusammengetan, um ein neues Projekt namens „sundance in moonlight“ zu
gründen und gemeinsam eine CD aufzunehmen. Mittlerweile sind sogar zwei Scheiben daraus entstanden: ein Album mit eigenen Stücken und
ein Album mit Coversongs, die beide in dieser Woche veröffentlicht werden.
Flensburg (lip) – SIM-Special haben sich weit über Flensburg hinaus einen Namen gemacht. Und das nicht nur als Support von Santiano. Doch Corona machte ihnen wie so vielen anderen Künstlern einen dicken Strich durch die Rechnung. Gut 20 Auftritte mussten abgesagt werden – vom Festival bis zum Stadtfest. „Auch viele Familienfeiern wurden auf das nächste Jahr verlegt“, erzählt Sängerin Sarah Petersen-Adigüzel, die hauptberuflich von der Musik lebt und auch Gesangsunterricht gibt. Doch die fehlenden Einnahmen sind das eine, auch das Zwischenmenschliche fehlte in der Corona-Krise plötzlich. Warum also nicht aus der Not eine Tugend machen, sich mit anderen betroffenen Musikern zusammentun und gemeinsam etwas auf die Beine stellen? Denn die Idee, ein neues Musikprojekt ins Leben zu rufen, hatten Sarah Petersen-Adigüzel und Michael Kelmer-Schneider schon vor Beginn der Epidemie.
„Das Balladeske kam uns bei SIM-Special immer etwas zu kurz. Und wir haben mit der Zeit gemerkt, dass uns das immer wichtiger wurde“, berichten die Sängerin und der Gitarrist, Sänger und Komponist. Und so haben sie gemeinsam mit Alina Krüger (Gesang), Sylwia Timoti (Piano/Querflöte), Jonny Möller (Saxophon/Querflöte/Preiskulturträger) und Rüdiger Karahn (Steelguitar) die neue Gruppe „sundance in moonlight“ ins Leben gerufen. Das bedeutet aber nicht das Ende von SIM-Special.
„SIM-Special ist so etwas wie der große Bruder, sundance in moonlight die jüngere, reifere Schwester“, bringt es Michael Kelmer- Schneider auf den Punkt. Steelguitarrist Rüdiger Karahn, der schon mit dem Sohn von Johnny Cash gespielt hat, hatte schon vor Corona fest zugesagt. Und auch die übrigen Musiker waren sofort Feuer und Flamme. Zeit hatten sie ja durch die Corona-Beschränkungen auf einmal alle mehr als ihnen lieb war. Und auch die Finanzierung des Projektes ließ sich realisieren: Neben der Kulturförderung vom Land hätten sich auch einige „finanziell besser gestellte“ Veranstalter bereit erklärt, die CD-Produktion zu unterstützen, freut sich Michael Kelmer-Schneider, in dessen Heimstudio die Songs entstanden sind. Wenn so viele kreative Köpfe aufeinandertreffen, kann es nur so vor Ideen sprudeln. Und so verhalf der unbändige Schaffensdrang der Musiker nicht nur dem geplanten sundance- Debut-Album „Everlasting“ schneller als gedacht das Licht der Welt zu erblicken, sondern zusätzlich ist mit „A life that‘s good“ gleich noch ein zweites Album mit Coversongs von Alan Parson‘s „Eye in the sky“ bis hin zu „Somewhere over the rainbow“ entstanden.
„Ursprünglich hatten wir ein Album mit je zur Hälfte eigenen Kompositionen und Coversongs geplant“, erzählen Michael und Sarah, die schon bei ihren SIMSpecial- Auftritten immer wieder gefragt wurden, ob sie nicht auch eine eigene CD hätten. Nun sind es gleich zwei geworden, wobei die Bandmitglieder von „sundance in moonlight“ natürlich auf das Werk „Everlasting“ mit seinen elf Eigenkompositionen besonders stolz sind. „Es ist ein sehr intimes Album geworden“, betont Sarah. Zum Beispiel wurde im vorab veröffentlichten Song „Sternenkind“ auch ein ganz persönlicher Schicksalsschlag verarbeitet. Auch hinter den übrigen Songs stecken persönliche Botschaften, die auch einen Einblick in das Seelenleben der Musiker geben. Wer möchte kann die Texte im 20-seitigen Booklet nachlesen. Viel schöner aber ist es, einfach die Augen zu schließen, das Herz zu öffnen und ganz in den Klang des mehrstimmigen Gesangs begleitet von Gitarre, Piano, Saxophone, Querflöte, Steel-Guitar und manchmal auch Violine einzutauchen. Entsprechend lässt sich das Debütalbum auch keinem bestimmten Genre fest zuordnen, sondern ist eine wunderbare Mischung aus Pop, Soul, Klassik, Jazz, Rock und Country.
Als Gastsänger wirken bei zwei Songs zudem Anna Brunner und Björn Both (Santiano) mit, zu dem Michael Kelmer-Schneider noch aus alten Sangit-Tagen eine enge Verbindung hat. Aufgenommen wurden die CDs, die auf dem eigens gegründeten Label „Kelmer-Records“ veröffentlicht werden, im Bellafonte- Studio in Hamburg. Wer „sundance in moonlight“ live erleben möchte: Einen ersten Auftritt gibt es am 9. August beim Klappstuhl-Open Air Konzert „wir geben nicht auf“ in Nübel. Mehr Infos hierzu auf Facebook. Sobald die Corona-Lage es zulässt sind auch weitere Live- Auftritte geplant. Die CD‘s sind erhältlich über die Homepage http://www. sundance-in-moonlight.de/ sowie bei: – Musikpalast, Flensburg – Guitar Center, Flensburg -Buchhandlung am Plack, Flensburg – Nah und Frisch, Husby – Frei und Förmlich, Glücksburg
Quelle: MoinMoin, Michael Philippsen